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Nach weiteren fünf Minuten erreichte der Wagen das kleine Dorf. Es war eine Ansiedlung, direkt an der Steilküste zum Atlantik gelegen, mit ungefähr 600 Einwohnern. Die meisten der Häuser waren kleine Steinhäuser, mit nicht mehr als zwei oder drei Zimmern. Sie lagen eng zusammen und duckten sich förmlich, vor dem Wind, der von der Küste her blies. Auch hier trennten kleine Steinmauern die Grundstücke voneinander. Die wenigen Leute, die sich auf der Straße befanden, schauten dem vorbeifahrenden Wagen ungläubig nach.

„Es geschieht wohl nicht sehr häufig, dass Fremde hier herkommen?“, fragte Ron.

„Nein, die Leute hier, leben sehr zurückgezogen“, antwortete die Maklerin, „für die ist es jedes Mal etwas Besonderes, wenn Fremde in ihr Dorf kommen.”

Nach etwa 500 Metern bog der der Wagen, nach rechts, in eine Straße ab, die gesäumt war von mehreren herrschaftlichen Häusern. Rechts und links der Straße, direkt am Bürgersteig, standen uralte Bäume, an denen gerade das erste grüne Laub des erschien. Wie ein riesiger Torbogen wölbten sich die alten Äste der Bäume über die Straße und formten eine Allee, die jeden Vergleich mit anderen Prachtstraßen standhielt. Die Häuser in dieser Allee lagen etwa zehn bis fünfzehn Meter vom Bürgersteig entfernt und hatten herrliche grüne, parkähnliche Vorgärten. Jedes der Häuser war in einem anderen prachtvollen Baustil errichtet. Es gab viktorianische Villen mit Türmchen, Terrassen und verzierten Geländern, neben massiven Herrschaftshäusern aus roten oder weißen Backsteinen, deren Dächer durch prunkvolle Säulen gestützt wurden. Die Rasenflächen der Vorgärten wurden, ab und zu, von riesigen Kastanien- und Ahornbäumen unterbrochen.

Es war ein sonniger Frühlingstag mit angenehmen 15 °Celsius. Am Himmel waren nur wenige, schnell vorbeiziehende, kleine Wolken zu sehen, welche die Kraft der Sonne, zu dieser Jahreszeit, nicht mehr bremsen konnten.

„Ist es noch weit?”, fragte Ron die Maklerin.

„Nein, nein, das Haus liegt direkt in dieser Straße, nur noch etwa 200 Meter, auf der linken Seite.“

Schon von Weitem waren die vier großen weißen Säulen zu sehen, die den Eingang des Hauses umrahmten. Es war ein Haus aus roten Backsteinen im Stil eines herrschaftlichen, englischen Landsitzes. Es überragte alle umliegenden Häuser mit seiner imposanten Größe.

„Das ist es“, sagte die Maklerin.

„Genau wie auf den Bildern“, meinte Ron, „genauso habe ich mir es vorgestellt.”

Es war das, mit Abstand größte Haus in dem Ort. Es stand in einem riesigen Park mit Dutzenden von uralten Bäumen. Vom Bürgersteig aus führte ein, aus roten Backsteinen, gepflasterter Weg zum Eingang des Hauses. Rechts, neben dem Haus war eine Art Auffahrt, welche zu einem kleinen Parkplatz, im hinteren Teil des Grundstücks, führte.

Die Maklerin parkte Ihren Wagen auf dieser Auffahrt und alle drei stiegen aus.

„Lassen sie uns zuerst, hier draußen, den Park und die Nebengebäude besichtigen“, meinte sie, und sie gingen den Weg weiter in den hinteren Teil des Grundstücks.


 

Kapitel 1

Das Haus


Der Wagen der Immobilienmaklerin Miranda Gray schlängelte sich langsam durch die grünen Wiesen im Südwesten Irlands. Mit in ihrem Auto saßen Ron und Cathy Bogey. Sie waren auf dem Weg zu einem kleinen Dorf im Südwesten von Irland mit dem Namen Chesterfield. Ronald und Catherine Bogey kamen aus London angereist, um sich in dem Örtchen ein altes Haus anzusehen, welches sie in einem Inserat, in der Zeitung, vor wenigen Wochen, gesehen hatten. Weit und breit war keine weitere Ortschaft zu sehen und sie waren bereits 15 Minuten von der letzten Ortschaft, Stone Hill, entfernt.

Die Straße war eng und in schlechtem Zustand. Immer wieder führte sie an hohen Steinwällen vorbei, welche die umliegenden Felder vor dem stürmischen Wind, der von der Steilküste her bläst, schützte. Die flache Hochebene, auf der sich die grünen Wiesen und Felder ausbreiteten, wurde nur ab und zu von leichten Hügeln durchbrochen. Die ersten wilden Blumen, des Frühjahres, blühten bereits am Straßenrand.

„Ist das nicht traumhaft schön“, fragte Cathy ihren Mann.

„Genauso, wie ich es mir vorgestellt habe.“

„Wie lange ist es noch”, fragte Cathy die Maklerin.

„Etwa zehn Minuten”, sagte sie, „der Ort liegt direkt an der Steilküste, sie bevorzugen doch die Abgeschiedenheit.”

„Ja das ist genau das, was wir suchten“, erwiderte Ron, „und wie grün die Landschaft ist.“

Etwa fünf Minuten später kamen sie an eine Stelle, an welcher die Straße durch ein großes steinernes Tor führte. Rechts und links des Tores waren wieder, die mit Steinen aufgeschütteten Mauern zu sehen. Sie waren etwa eineinhalb Meter hoch und zogen sich, wie eine riesige Schlange, rechts und links des Tores durch diesen Landstrich und trennten ihn von dem anderen Teil des Landes ab.

„Wofür ist das Tor”, fragte Cathy.

Die Maklerin erklärte: „Das ist die Grenze des Dorfes. Das ganze Dorf und das Umland, welches zu dem Ort gehört, ist umzäumt von dieser Mauer. Mit dem Tor konnte man den Zugang sowie den Ausgang zum Dorf versperren.”

Die alten, schmiedeeisernen Tore, die normalerweise den steinernen Torbogen verschlossen, hingen schief in ihren Halterungen und waren an ihrem unteren Ende bereits mit dem Boden und deren Vegetation verwachsen. Rostig trotzten sie der Witterung, doch die salzige Luft hatte ihnen in den letzte Jahrzehnten so stark zugesetzt, dass sie nicht mehr funktionsfähig waren.

„Hat das Tor etwas Besonderes auf sich“, fragte Cathy.

Die Maklerin schüttelte den Kopf: „Nicht, dass ich wüsste, aber die Leute hier leben schon immer sehr zurückgezogen. Chesterfield ist anders als die Dörfer und Städtchen, der Umgebung.“

„Das ist genau das, was wir wollen“, sagte Ron.





Das Haus auf den Klippen

Leseprobe Teil 1

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Das Haus auf den Klippen